Heute vor 70 Jahren endete die Besatzung Japans durch die USA. Als am 01.09.1939 der Zweite Weltkrieg in Europa begann, befand sich Japan schon seit Längerem im Krieg. Der Zweite Japanisch-Chinesische Krieg tobte seit 07.07.1937, nachdem das nationalistische Kaiserreich in vorherigen Konflikten bereits Taiwan und Korea annektiert hatte. Dabei kämpfte Japan gegen China und dessen Verbündeten die Sowjetunion. In der Hoffnung auf Unterstützung näherte sich Japan dem Deutschen Reich an. Daraufhin initiierte Adolf Hitler, in Vorbereitung auf einen Angriff gegen die Sowjetunion, den „Dreimächtepakt“. Als Teil der „Achse Berlin-Rom-Tokio“ startet das Kaiserreich am 07.12.1941 einen Überraschungsangriff auf den US-Marinestützpunkt „Pearl Harbor“ in Hawaii. Dieses Ereignis gilt als Beginn des Pazifikkriegs und bewegte die pazifistisch eingestellte USA zu einem Kriegsbeitritt.
Nach großen Verlusten gegen die USA und zwei abgeworfenen Atombomben verkündet am 15.08.1945 Kaiser Hirohito in einer Radioansprache die bedingungslose Kapitulation Japans, die am 02.09.1945 offiziell unterzeichnet wurde.
Knapp sechs Jahre später begann in San Francisco eine Friedenskonferenz der Konfliktparteien, an dessen Ende der „Friedensvertrag von San Francisco“ stand. Inhalt war dabei eine Wiedererlangung der vollen Souveränität Japans über das heutige Staatsgebiet, während die Ansprüche auf Korea, Taiwan und das Kurilen-Archipel aufgegeben werden mussten. In Kraft trat der Vertrag am 28.04.1952. Demgemäß endete die Besatzung Japans genau heute vor 70 Jahren. Seitdem ist der Staat wieder eine unabhängige Nation und der Pazifikkrieg auch in diplomatischer Hinsicht beendet.
Insgesamt unterzeichneten 49 Länder den Friedensvertrag von San Francisco. Verweigert wurde die Zustimmung allerdings von China und der Sowjetunion. Ebenfalls am 28.04.1952 schloss Japan deshalb mit China den „Sino-Japanischen Friedensvertrag“ ab. Ein Blick in die Gegenwart zeigt, dass ein Friedensvertrag mit Russland allerdings bis heute nicht existiert. Dies begründet den anhaltenden Streit der beiden Nationen um die Inseln des Kurilen-Archipels seit nun über 70 Jahren.
Aachen den 28.4.2022 (kk)