Heute vor 79 Jahren begann der Aufstand der jüdischen Gefangenen im Warschauer Ghetto. Die mehrere Wochen andauernden Gefechte wurden von der deutschen Besatzungsmacht blutig niedergeschlagen.
Das Warschauer Ghetto wurde 1940 von den deutschen Besatzern als „Sammellager“ für die jüdischen Bewohner der Stadt errichtet. Von dort aus wurden Jüdinnen und Juden in das Vernichtungslager Treblinka deportiert. Kurz nach der Errichtung lebten etwa 550.000 Menschen im Ghetto, Ende 1942 waren es noch etwa 50.000. Während der Besatzungszeit hatten sich verschiedene Widerstandsgruppen gebildet. Während zu Anfang vor allem der zivile Widerstand in Form von humanitärer Hilfe (Suppenküchen, Medizin etc.) geplant werden musste, nahm später auch der gewaltbereite Widerstand zu. Dieser wurde vor allem von zionistischen, sozialistischen und kommunistischen Gruppen organisiert. Über Kontakte nach außen versuchte man Waffen ins Ghetto zu schmuggeln und begann mit der Produktion von Molotowcocktails.
Die Zentralen Gruppierungen, die am Aufstand beteiligt waren, waren die jüdische Kampforganisation ŻOB und der jüdische Militärverband ŻZW.
Die deutschen Stellen wollten das jüdische Lager auflösen und ihr Projekt der Vernichtung zu Ende bringen. Ein erster Versuch der SS das Lager im Januar 1943 zu räumen scheiterte am Widerstand.
Am 19. April dann umstellten deutsche Truppen das Ghetto. Die SS unter der Führung von Jürgen Stroop versuchte ins Ghetto vorzurücken und die Aufständischen zu vertreiben. Im Laufe des Tages kam es zu heftigen Gefechten und die Deutschen zogen sich am Abend wieder aus dem Ghetto zurück. Im folgenden Monat kam es immer wieder zu heftigen Gefechten und Versuchen, die Widerständler zu besiegen. Am 16. Mai schließlich erklärte Stroop den Aufstand für beendet und sprengte die Große Synagoge.
Der Aufstand gilt als die größte jüdische Widerstandsbewegung gegen die Herrschaft der Nationalsozialisten.
Aachen den 19.4.2022 (fg)