„Bittere Brunnen“. Das komplizierte Leben der Hertha Gordon-Walcher
Format: Lesung und Gespräch
Hertha Gordon-Walcher gehört zu jenen lange übersehenen Aktivistinnen, die im 20. Jahrhundert in der zweiten Reihe der kommunistischen Bewegung standen, in ihr aber eine unverzichtbare Rolle spielten. Ähnlich wie andere Genossinnen hat die aus einem armen jüdischen Elternhaus stammende Gordon lange als Sekretärin und Kurierin gearbeitet, bevor sie zusammen mit ihrem Lebensgefährten Jacob Walcher ins Exil fliehen musste. In die Sowjetunion hingegen konnten die mit Rosa Luxemburg, Clara Zetkin und Willy Brandt bekannten Walchers nicht gehen, weil sie zum Stalinismus schon früh in Opposition standen. Stattdessen freundeten sie sich mit Brecht an. Regina Scheers Biografie über Gordon-Walcher wurde 2023 mit dem Sachbuchpreis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet.