Heute vor 42 Jahren endete der erste Golfkrieg nach 8 Jahren mit einem Waffenstillstand zwischen dem Irak und dem Iran.
Beide Länder hatten vor Kriegsbeginn große teils gewaltsame politische Veränderungen erfahren, was alte Konflikte um die Vorherrschaft am Persischen Golf aufkochen ließ.

Die Monarchie im Irak war 1958 abgeschafft worden, worauf erst eine Zeit sozialer und demokratischer Reformen und später zunehmend diktatorische Politik folgten. Nach einem Putsch und einem Rücktritt des vorherigen Amtsinhabers wurde Saddam Hussein 1979 Präsident des Iraks.
Auf der anderen Seite war das langjährige Staatsoberhaupt des Irans 1979 nach Protesten aus dem Land geflohen, anschließend entstand durch ein Referendum ein theokratisches System, die „Herrschaft des islamischen Rechtsgelehrten“.

Neben innenpolitischen Konflikten gab es Streitigkeiten über die Region um den Grenzfluss Schatt al-Arab und die erdölreiche iranische Provinz Khuzestan. Darüber hinaus gab es religiöse Spannungen zwischen dem überwiegend sunnitische Irak und dem Iran mit dem Schiismus als Staatsreligion.
Einen geschwächten Iran sehend griff am 22. September 1980 der Irak an, was sich anschließend als Fehleinschätzung herausstellte. Bis Dezember konnten die irakischen Kräfte vordingen, wurden allerdings bis 1981 wieder zurückgetrieben. Durch den Waffenstillstand 1982 wurde der Krieg nicht beendet, sondern in einem Stellungskrieg mit zahlreichen iranischen Offensiven fortgeführt mit dem Ziel, die eigene „islamische Revolution“ auf das Nachbarland auszuweiten.

Der Krieg bekam aufgrund der vielen Todesopfer und mehrerer international verurteilter Kriegshandlungen große Aufmerksamkeit.
Beide Seiten zerstörten Schiffe, die das für beide Staaten zentrale Erdöl transportierten, um den Gegner wirtschaftlich zu schwächen. Der Iran griff zusätzlich auch auf fremde Schiffe an, die Rohstoffe für den Irak transportierten. Die Million Todesopfer durch den Krieg sind auf die Bombardierung von Städten und Industrieanlagen durch beide Seiten zurückführbar. Der Irak verwendete dabei auch chemische und biologische Waffen gegen den Iran und die kurdische Zivilbevölkerung des Irak. Der Iran auf der anderen Seite verwendete menschliche „Mienenräumer“, die unter dem Versprechen des Märtyrertums an die Front geschickt wurden, darunter auch Kinder und Jugendliche.

Bis heute gibt es keinen Friedensvertrag zwischen den beiden Staaten. Beide gingen hochverschuldet und wirtschaftlich geschwächt aus dem Konflikt hinaus. Noch heute sind 600.000 Hektar Fläche mit geschätzten 16 Millionen nicht beseitigter Minen ein Überbleibsel des Ersten Golfkrieges, die noch nahezu täglich Todesopfer fordern. Der Kriegsgrund war auch nicht behoben worden, weswegen die Region zwei Jahre später in den zweiten Golfkrieg stürzte.

(lh)